Saisonvorschau Sparkassenoberliga: Teil 2

In unserer vierteiligen Serie blicken wir auf die diesjährigen Teilnehmer der Sparkassenoberliga und stellen jedes Team vor. Neben einem kurzen Rückblick auf die vergangene Spielzeit gehen wir auf Neuzugänge, Saisonziele und Spielweise ein. Heute in Teil 2 geht es um die FSG Wacker 90 Dresden-Leuben, die SpVgg. Dresden-Löbtau, den Dresdner SC II und Radebeuler BC II.

FSG Wacker 90 Dresden-Leuben: Ein Angriff in Richtung Landesklasse

Der Vorjahresaufsteiger aus dem Dresdner Osten spielte in seinem ersten Sparkassenoberliga-Jahr eine starke Saison und belegte letztlich den 5. Rang. Mit starken 80 Treffern stellte das Team von Coach Daniel Gunkel die drittbeste Offensive der Liga und konnte sich vor allem dank der Treffsicherheit von Rocco Bischoff und Lucas Neimann in der erweiterten Spitzengruppe der Liga festsetzen. Entsprechend ambitioniert geht die Fußballsportgemeinschaft in die kommende Saison und möchte diesmal unter den ersten drei Mannschaften landen. Dabei bevorzugt „Wacker“ einen flexiblen Spielstil, der Personal und Gegner angepasst ist.

Die Ambitionen der Leubener verdeutlichen sich mit einem Blick auf die personellen Veränderungen im Sommer. Zwar musste man mit Rocco Bischoff (Post SV Dresden) einen wichtigen Spieler ziehen lassen, verstärkte sich aber hochklassig und prominent. Während Sten Lüdeke (Heidenauer SV) und Jannick Uhlitzsch (SG Weixdorf) zuletzt in der Landesklasse am Ball waren, kommen Patrick Richter (FV Dresden Laubegast) und Albrecht Liebmann (Radefelder SV) gar aus der sechstklassigen Sachsenliga an die Pirnaer Landstraße. Dazu gesellen sich mit Benjamin Hoffmann (SG Gebergrund Goppeln) und Abdulmumin Nasouf (VfB Hellerau-Klotzsche) zwei spannende Spieler aus der Sparkassenoberliga. Besonders aufhorchen ließen die Grün-Weißen jedoch mit den Verpflichtungen von Dominic Meinel und Marcel Hänsel. Beide wurden über viele Jahre bei der SG Dynamo Dresden ausgebildet und spielten im Anschluss unter anderem in Bischofswerda Regionalliga. Angesichts der Neuzugänge ist der FSG Wacker 90 Leuben viel zuzutrauen.

Favoritentipp: „SpVgg. Dresden-Löbtau und FV Blau-Weiß Zschachwitz.“

Radebeuler BC 08 II: Der Aufsteiger muss die Abgänge in der Offensive kompensieren

108 eigene Treffer, nur 30 Gegentore in 30 Spielen und 66 Punkte – so liest sich die Bilanz eines Meisters. Mit diesen Daten gelang der Zweitvertretung des Radebeuler BC in der abgelaufenen Spielzeit der Aufstieg in Dresdens höchste Spielklasse. Auch wenn das Spieljahr für den Verein aufgrund des Landesliga-Abstieges der ersten Mannschaft nicht allzu gut ausfiel, überzeugte die „Zweite“ mit einer starken Spielzeit und setzte damit die positive Entwicklung (zuvor Platz 4) fort. Mit Ballbesitzfußball und schnellem Umschalten möchte die Elf von Trainer Tino Blasche auch in der Sparkassenoberliga für Furore sorgen. Oberstes Ziel ist dabei jedoch der Klassenerhalt samt Weiterentwicklung von Spielern und Mannschaft.

Naturgemäß tut sich im Kader einer zweiten Mannschaft zumeist etwas mehr über den Sommer und so gestaltet es sich auch beim RBC. Mit Niklas Bräuer, Hannes Höher und Moritz Löschner rücken drei Jungs in den Kader der Ersten auf. Nick Große, Julius Fleischer und Hannes Fleischer verlassen das Team aus beruflichen Gründen, während Erik Zuiev künftig für den VfB Zittau aufläuft. Schmerzhaft ist zudem der Abgang von Toptorjäger Kevin Kuziel (TSV Rotation Dresden), der sich zusammen mit Hannes Höher für mehr als ein Drittel aller Tore verantwortlich zeigte. Gleichzeitig stoßen auch fünf neue Akteure zum Team. Max Derfert, Sebastian Scheithauer und Felix Petzold wechseln geschlossen vom Coswiger FV an die Weinberge, zudem kommt Christopher Huber aus Lommatzsch und Julian Thiele aus der eigenen U19.

Favoritentipp: „Unsere Topfavoriten sind die FSG Wacker Leuben, SpVgg. Dresden-Löbtau und der SV Eintracht Dobritz.“

Dresdner SC 1898 II: Im neuen Jahr zu neuer Offensivstärke?

Traditionell stehen zweite Mannschaften eher für die Weiterentwicklung junger Spieler und schauen weniger auf die reinen sportlichen Ergebnisse. Die Zweitvertretung des DSC bestreitet seit Jahren diesen Weg äußerst erfolgreich, verfolgt aber mit einem sportlichen Ehrgeiz auch die eigenen Ziele. So war man im Ostragehege mit der abgelaufenen Saison nur bedingt zufrieden und möchte nun mit mehr Stabilität und Kontinuität für einen sicheren Klassenerhalt sorgen. Die Weiterentwicklung einzelner Spieler ist auch weiterhin Fokusthema, um regelmäßig Spielern den Sprung in die erste Mannschaft des Vereins zu ebnen. Um dieses Ziel zu erreichen, möchte man mit Engagement, Tempo und Spielfreude im eigenen Ballbesitz Chancen kreieren und noch entschlossener auftreten. Dabei gilt es auch Offensiv mehr Akzente zu setzen, um nicht erneut eine der schwächsten Angriffsreihen der Liga zu stellen.

Das Personalkarussell hat sich dabei in einem überschaubaren Rahmen gedreht. Neil Richter, Felix Dagner und Cornelius Rische verlassen das Team von Egbert Exner berufsbedingt, zudem legt Manuel Rucker eine Karrierepause ein. Julius Brosche sucht eine neue Herausforderung beim TSV Rotation Dresden und lässt eine Vakanz im Mittelfeld entstehen. Neu dabei sind Ruben Lutz, Diego Claro und Terence Solomons aus der eigenen U19 sowie Ismael Diallo, der nach längerer Berufspause wieder angreifen möchte. Mit dem Venezolaner Gabriel Longoria Pena gibt es einen weiteren offensiven Neuzugang.

Favoritentipp: „Die SpVgg. Dresden-Löbtau hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt und wird sicherlich ein gehöriges Wörtchen im Aufstiegskampf mitreden. Inwieweit die ambitionierte Mannschafts-Zusammenstellung von Wacker Leuben funktioniert, wird sich zeigen. Und auch Zschachwitz sollte man auf der Liste haben.“

SpVgg. Dresden-Löbtau: der heimliche Topfavorit?

Seit dem Amtsantritt von Chefcoach Eric Sobczak geht es kontinuierlich nach oben. Die Spitzenplätze 3 und 2 in den beiden vergangenen Spielzeiten sowie Pokalerfolge in den Jahren 2022 und 2024 zeigen, dass sich die Spielvereinigung zu einer echten Spitzenmannschaft der Stadt entwickelt hat. Angesichts der erfolgreichen letzten Saison möchte man weiter an der positiven Entwicklung im Verein arbeiten, erfolgreichen Fußball spielen und eine gute Rolle in der Sparkassenoberliga einnehmen. Auch wenn nahezu alle anderen Trainer der Liga die Löbtauer zum Aufstiegskandidaten Nummer 1 erklärt haben, schaut man an der Malterstraße auf sich und arbeitet kontinuierlich weiter. Über Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl möchte man auch in der Saison 2024/25 erfolgreich sein.

Personell hat sich die Mannschaft an einigen Stellen verändert. Mit Matthias Mark beendet ein langjähriger Führungsspieler seine Karriere. Max Hornischer, Keenan Fleißig, Leon Adam und Benjamin Glathe werden aus verschiedenen Gründen (vorerst) nicht mehr für die Spielvereinigung am Ball sein. Zudem zieht es Nick Peter zum TSV Cossebaude. Mit insgesamt fünf spannenden Neuzugängen hat man sich allerdings interessant verstärkt. Tom Hille kehrt mit mehrjähriger Landesliga-Erfahrung aus Wilsdruff nach Löbtau zurück und soll den Abgang von Matthias Mark als Führungsspieler kompensieren. Zudem schließen sich Paul Richter (SV Dresden-Neustadt), Martin Scholze (SV Gaußig), Marcel Dietze (EFV Bernstadt) und Mazzin Shehadeh (Berbisdorfer SV) den Blau-Weißen an.

Favoritentipp: „Ganz vorne sehen wir Zschachwitz und Wacker Leuben.“